Behindertengerechte Fahrzeuge

“Behindertengerechte Fahrzeuge” bezeichnen zwei unterschiedliche Typen von Fahrzeug-Umbauten:

  1. Fahrzeug-Umbauten für Menschen, die trotz Einschränkung weiterhin selbst fahren können und möchten: SELBSTFAHRER / AKTIVFAHRER
  2. Fahrzeug-Umbauten für Menschen, die dem Rollstuhl im Fahrzeug transportiert werden müssen: MITFAHRER / PASSIVFAHRER

Bei Fricke Behindertenfahrzeuge finden Sie in allen Fällen die passende Lösung für Ihre Fahrzeugumrüstung: Wir rüsten Ihr Fahrzeug mit der für Sie passenden Fahrhilfe aus, damit Sie weiterhin Ihr KFZ führen können. Außerdem führen wir als Fachbetrieb für Fahrzeugumbauten komplette Fahrzeug-Umbauten durch, sodass das entsprechende Fahrzeug einen Rollstuhl aufnehmen kann.

KFZ Umbauten und  behindertengerechte Fahrzeuge von Fricke Behindertenfahrzeuge helfen Ihnen im Alltag.  Schicksalsschläge, chronische Erkrankungen und Fehlbildungen können spezielle KFZ Umbauten und Fahrhilfen nötig machen. Unsere Fahrhilfen unterstützen Sie beim Führen Ihres KFZ im Falle von Tetraplegie und Dystrophie oder Multiple Sklerose, bei Contergan verursachen Einschränkungen oder Amputation.

Es gibt viele Gründe warum behindertengerechte Fahrzeuge und behindertengerechte Umbauten nötig sind um auch mit einer Behinderung oder Krankheit mobil zu bleiben.

Umbau Behindertenfahrzeug: Unser Produktportfolio

Fricke Behindertenfahrzeuge ist spezialisiert auf individuelle Anpassung von Autos zur behindertengerechten Verwendung sowie den Handel mit Behindertenfahrzeugen und Handicapfahrzeugen aller Ausführungen. Unser Leistungsspektrum umfasst den Umbau von handelsüblichen Kraftfahrzeugen zur behindertengerechten Verwendung und den Einbau von Fahrhilfen zur Erleichterung des Fahr-Alltags:

  • Fahrhilfen
  • Einstiegshilfen
  • Verladehilfen
  • Heckeinstieg
  • Liftsysteme
  • Fahrdienst-Lösungen
  • Sitzsysteme

Aktivfahrer: Fahrhilfen für Behinderte im Auto für Selbstfahrer

Fahrhilfen ermöglichen behinderten Menschen am Straßenverkehr mit ihrem Kraftfahrzeug teilzunehmen. Durch den Einsatz moderner Fahrhilfen werden Menschen mit Handicap und Senioren mit eingeschränkter Motorik in die Lage versetzt, ihr Kraftfahrzeug sicher und nach gesetzlichen Vorgaben im Straßenverkehr zu bewegen. Je nach Behinderung und Bedarf sind verschiedene Fahrhilfen in nahezu alle Typen von Fahrzeugen nachrüstbar. Wir beantworten Ihnen gerne in ausführlicher und persönlicher Beratung welches System für Sie am besten geeignet ist und wie wir individuelle Fahrhilfen in Ihr Fahrzeug nachrüsten können. Folgende Systeme sind gängige Ausführung von Fahrhilfen fürs Auto:

  • Handgas, bzw. Handbremse: Handgas Fahrhilfe-Systeme ermöglichen die Steuerung der Motorleistung von Kraftfahrzeugen mit Hilfe der Hände anstatt der gängigen Fußsteuerung bei handelsüblichen PKWs. Mit Hilfe der Hand wird die Leistung des Motors gesteuert. In der Regel verbinden Handgas Systeme sowohl die Funktion des “Gas gebens”,  als auch die Funktion des Bremsens. Das bedeutet, dass bei Handgas Systemen mit dem Ziehen des Gashebels zum Körper Gas gegeben wird und mit dem Schieben des Hebels vom Körper des Fahrers weg gebremst wird. Somit ist eine sichere Verwendung möglich. Neben der Ausführung als Handhebel mit vor und zurück Bewegung, gibt es Handgas-Fahrhilfen als  sogenannten elektronischen Gasring.
  • Multifunktionsdrehknopf: Multifunktionsdrehknopf oder Commander Systeme unterstützen bei der sicheren Verwendung des Kraftfahrzeugs. Über einen Multifunktionsdrehknopf werden alle wichtigen Signale und die Lichtanlage des Fahrzeugs gesteuert. Es können Abblendlicht, Fernlicht, Blinker, Scheibenwischer und die Hupe gesteuert werden ohne das Lenkrad loszulassen. Dies erleichtert die Bedienung des Fahrzeugs bei eingeschränkter Motorik des Fahrers. Sofern ein Handgas-System in einem Fahrzeug verbaut wird, wird in der Regel auch ein Multifunktionsdrehknopf verbaut.
  • Fußgas links: In der Regel liegt das Gaspedal bei Kraftfahrzeugen rechts neben dem Bremspedal. Linksgas Umbauten als Fahrhilfen kehren diese Reihenfolge um. Bei den meisten Fahrzeugtypen kann ein zusätzliches Gaspedal auf der linken Seite (“Linksgas”) eingebaut werden. Wahlweise kann dann über einen Schalter umgelegt werden, ob das rechte oder linke Gaspedal aktiv ist. Je nach Fahrzeugtyp sind verschiedene Linksgas-System zu verwenden. Wir beraten Sie gerne umgehend zum Thema “Umbau Gaspedal Links”.

Gasring: Als Alternative zu Handgas Systemen können elektronische Gasring Fahrhilfen verbaut werden. Der Gasring wird entweder auf oder unter dem Lenkrad verbaut. Mit Hilfe des Drucks auf einen Ring oder Zug am Gasring, wird das Fahrzeug beschleunigt, bzw. bei Loslassen des Rings, das Fahrzeug gebremst. Voraussetzung ist, dass es sich um ein Automatik-Getriebe im Fahrzeug handelt. Mit Hilfe des Drucks auf den Gasring wird die Motorleistung des Fahrzeugs gesteuert. Durch leichtes Drücken wird das Fahrzeug in langsame Fahrt versetzt, entsprechend steht die volle Motorleistung bei kräftigem Drücken des Gas-Rings zur Verfügung.

Passivfahrer: Rollstuhlgerechtes KFZ & Auto-Umbauten für Mitfahrer

Um ein Auto für die behindertengerechte Nutzung mit einem Rollstuhl herzurichten, wird das entsprechende Fahrzeug in der Regel zur Aufnahme eines Rollstuhls im Heck (“Heckausschnitt”) umgebaut. Diese Fahrzeuge sind dann in der Lage einen Rollstuhl mitsamt der darin sitzenden Person aufzunehmen. Der Rollstuhl wird über eine Hebevorrichtung oder Rampe in das Heck des Fahrzeugs verladen und für die Fahrt mit Gurten fixiert. Somit kann die behinderte Person während der Fahrt im Rollstuhl sitzen bleiben und sicher transportiert werden.

Die verschiedenen Systeme von rollstuhlgerechten Umbauten unterscheiden sich je nach Typ des Fahrzeugs und gewünschtem Verladesystem:

  • Heckausschnitte: bezeichnet in der Regel den Umbauten der Heckklappe, z.B. am Volkswagen Caddy, und Verbauen einer Hebevorrichtung, bzw. Rampe
  • Rampensysteme für Rollstühle
  • Liftsysteme für Rollstühle

Welche Fahrzeuge können für die Rollstuhlnutzung umgebaut werden?

Aufgrund des Platzbedarfs für den Rollstuhl und des Gurt- und Verankerungssystem

können in der Regel nur Vans, Hochdach-Kombis und Kleintransporter für die Rollstuhlaufnahme umgebaut werden. Gängige Modelle für den Rollstuhlumbau sind dabei:

  • Volkswagen Caddy
  • Volkswagen Bus (T)
  • Volkswagen Transporter
  • Mercedes Vito
  • Mercedes V-Klasse
  • Renault Kangoo / Mercedes Citan
  • Citroen Berlingo

Befestigungssysteme oder Rollstuhlrückhaltesysteme dienen zur Fixierung des Rollstuhls und der darin Sitzenden Person bei der Fahrt. Hierzu werden Gurtsysteme und Lochschienen (auch “Airline-Schienen” oder Systemboden) eingesetzt, mit deren Hilfe der Rollstuhl am Rollen innerhalb des Fahrzeugs gehindert wird. Über moderne Kombi-Systeme und sog. Kraftknoten werden Rollstuhl und Person Zusammen im Fahrzeug fixiert.

Verfügt der Rollstuhl über spezielle Befestigungssysteme, werden Rückhaltesysteme nach DIN-Norm 75078 eingebaut.

Beim Insassen kommt ein Drei-Punkt-Sicherheitsgurt zum Einsatz. In diesem Fall liegen die Beckengurte am Becken und sind mit dem Kraftknoten verbunden. Dadurch werden die Rückhaltekräfte weitergeleitet und der Fahrer zusätzlich durch Kopf- und Rückenstütze optimal geschützt.

Kostenübernahme: Wann habe ich Anspruch auf Förderung eines behindertengerechte Autos?

Mobilität ist für erwerbstätige Personen und Menschen in Ausbildung oder Studium besonders wichtig. Viele Berufe, lassen sich ohne den täglichen Weg zum Arbeitsplatz nicht ausüben. Es gibt verschiedene Leistungsträger die zur Förderung eines behinderten-KFZ oder einer Fahrhilfe in Frage kommen. Voraussetzung ist …:

  • Sie sind auf die Nutzung eines KFZ angewiesen (Erwerbstätigkeit, Studium, Ausbildung)
  • Sie sind nicht nur vorübergehend auf das KFZ angewiesen (idR länger als 6 Monate)
  • Sie selbst könnten ein Fahrzeug führen oder es stehen Personen als Fahrer bereit (Eltern, …)
  • Es liegt eine Schwerbehinderung des höchsten Grades vor (100 %)
  • Es besteht das Merkzeichen “aG” – Außergewöhnlich gehbehindert
  • Der Antrag muss vor Abschluss eines Kaufvertrages bei dem zuständigen Leistungsträger gestellt werden
  • Der zukünftige PKW wird auf die behinderte Person zugelassen

Behindertengerechter Umbau KFZ - Welche Kosten werden übernommen?

Besteht eine Förderungsberechtigung und sind o.g. Faktoren eingetroffen, werden die Kosten des Kaufs des Fahrzeugs bis zu 9.500 EUR übernommen und zusätzlich alle Kosten eines KFZ-Umbaus. Dies betrifft sowohl Umbauten mit dem Ziel, das Auto weiterhin selbst zu fahren (Selbstfahrer / Aktivfahrer) und auch den Umbau des KFZ für die Rollstuhlaufnahme (Mitfahrer / Passivfahrer) über eine Heckrampe für den Rollstuhl.

Behinderten Umbau von Gebrauchtwagen - Welche Kosten werden übernommen?

Bei aufwändigeren Umbauten (Heckklappe) werden in der Regel Neuwagen-Umbauten gefördert, damit Umbaukosten und Fahrzeugwert in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Gebrauchtwagen werden dann gefördert, wenn der Zeitwert noch rund 50 % des Neuwagenpreises beträgt. Die Faustregel ist hierbei: Das KFZ ist nicht älter als 3 Jahre und es wurden nicht mehr als 50.000 KM zurückgelegt. Beachten Sie, dass einige Fahrzeughersteller Rabatte für Menschen mit Behinderung anbieten.

Höhe der Forderung bei Behindertenfahrzeugen ist einkommensabhängig

Die Förderhöhe ist einkommensabhängig und wird anhand der Fördertabelle der Bezugsgröße des §18 Abs. 1 SGB IV errechnet. Derzeit (2019) erhält damit derjenige die volle Förderung, der ein Nettoeinkommen bis zu 40% der Bezugsgröße von 3.115 EUR (Westdeutschland) verdient. Schrittweise nimmt die Förderung auf 16% Förderung bei bis zu 75 % der Bezugsgröße ab.

Förderung des Einbaus von Fahrhilfen zur behindertengerechten Nutzung

Werden lediglich Fahrhilfen (Multifunktionsdrehknopf, Linksgas, etc.) in ein bereits genutztes Fahrzeug nachgerüstet, werden die Umbaukosten bei Vorliegen der vorgenannten Bedingungen ebenfalls komplett übernommen – bis zur Höhe des maximalen Förderbetrages.

Rollstuhltaxi & Barrierefreies Taxi:Fahrzeugumbau für Fahrdienstleister

Behindertengerechter Personentransport ist für viele Fahrdienstleister ein wichtiger Geschäftsbereich. Moderne Fahrzeuge zur Personenbeförderung mobilitäts-behinderter Menschen damit ein Muss. Fricke bietet Ihnen alle Arten von Umbauten für den Transport von Rollstuhlfahrern und gehbeinderter Menschen. Sprechen Sie uns an und wir finden mit Ihnen die passende Lösung:

  • Heckeinstiege
  • Kasettenlifte
  • Systemböden und variable Sitzbelegung
  • Rollstuhlhaltesysteme & Dreipunktgurte
  • Heckausschnitte

Häufige Fragen

  1. Welche Fahrzeuge eignen sich für welchen Umbau? 

    Fahrhilfen (Lenk & Bedienhilfen) können in fast alle Fahrzeuge nachgerüstet werden. Von Kleinwagen bis zu Oberklasse-Limousinen und SUVs. Umrüstungen zu Rollstuhlaufnahme im Hecke werden insbesondere bei Hochdach-Kombis durchgeführt. Grund hierfür ist die nötige Innenraum-Höhe. Der Rollstuhlfahrer muss sitztend ins Fahrzeug verladen werden können. Bevorzugt werden folgende Fahrzeuge umgerüstet: Volkswagen Caddy, Citroen Berlingo, Renault Kangoo, Mercedes V-Klasse, Mercedes Sprinter, Volkswagen Bus

  2. Welche Fahrhilfen gibt es?

    Es gibt Lenkhilfen und Bedienhilfen – Lenkhilfen dienen dem besseren Steuern des Fahrzeugs durch z.B. Lenkgabel und Drehknauf. Bedienhilfen sind Bedienhebelverlegungen, die Schalter so umlegen, dass Sie einfacher zu erreichen sind. Beispiele sind: Multifunktionsdrehknopf und Handgas bzw. Handbremssystem.

  3. Kann der Fahrzeugumbau rückgängig gemacht werden? 

    Einige Fahrzeugumbauten stören nicht und müssen deshalb nicht zurückgebaut werden, selbst wenn der Fahrer sie nicht weiter benötigt. Fahrhilfen und kleinere Modifikationen am Fahrzeug können in der Regel innerhalb weniger Stunden zurückgebaut werden. Bei umfangreichen Anpassungen am Fahrzeug lohnt sich der Rückbau häufig nicht (Liftsystem, Systemboden & Fixierungssysteme, Verladesysteme, Heckausschnitte)

  4. Können Elektrofahrzeuge behindertengerecht umgebaut werden? 

    Elektrofahrzeuge können ebenfalls von uns umgerüstet werden – sowohl für Aktivfahrer als auch für Passivfahrer

  5. Verliert man die Herstellergarantie bei behindertem-gerechten Fahrzeugumbau? 

    Die Herstellergarantie bleibt grundsätzlich erhalten. Für die durch uns angepassten Bauteile übernehmen wird die Garantie.

  6. Was ist besser? Fahrhilfen vom Autohersteller oder individuell nachträglich nachrüsten? 

    Der entscheidende Unterschied ist der Grad der Anpassung. Fahrhilfen ab Werk können nicht individuell angepasst werden. Die Lage der Hebel, Pedale und Fahrhilfen werden standartmäßig im Fahrzeug verlegt. Wir machen die Anpassung jedoch individuell. Je nach Größe und Beschwerde verlegen wir die Bedienelemente höhe oder tiefer, weiter rechts oder weiter links. Wird diese individuelle Anpassung nicht vorgenommen, ist die Ergonomie beim Fahren mitunter stark eingeschränkt.

  7. Welche Fahrhilfen gibt es ab Werk und welche werden nachgerüstet? 

    Verschiedene Hersteller bieten Fahrhilfen ab Werk an. Dies betrifft insbesondere: Gaspedalverlegung & Bedienhebel-Verlegung.

  8. Kann man Schaltwagen behindertengerecht umrüsten? 

    Schaltwagen werden eher selten behindertengerecht (als Aktivfahrer) umgebaut. Insbesondere Fahrhilfen, die Gas und Bremse betreffen, lohnen sich in der Anpassung heutzutage nur selten. In der Regel werden deshalb Automatikwagen umgebaut. In Bezug auf Passivfahrer (Heckausschnitte, Rollstuhlaufnahme) werden sowohl Schalt- als auch Automatik-Wagen umgebaut.

  9. Was kostet ein Linksgas Umbau? Kosten einer Pedalverlegung: 

    Die Kosten richten sich nach Model und Ausführung des Linksgas-Umbaus. In der Regel bewegen sich die Kosten bei gängigen Systeme zwischen brutto 1.000 und 2.000 Euro.